Geht es dir auch wie vielen anderen Menschen, dass du leidest, wenn die Tage kürzer werden? Bist schneller müde, lustloser und hast weniger Antrieb oder Motivation? Manchmal scheint alles grau in grau, die Sonnenstunden nehmen massiv ab und das Wochenende ist noch zu weit weg… All diese Faktoren, wie der Stimmungsabfall, eine große Trägheit, Energielosigkeit, weniger Konzentration, Heißhungerattacken und ein anfälligeres Immunsystem, befallen die meisten Nordeuropäer.
In Mitteleuropa sind laut Studien jede vierte Frau und jeder fünfte Mann im Winterhalbjahr davon betroffen. Was können wir vorbeugend tun?
Wesentlich ist hierbei das Tageslicht. Du darfst gern täglich mindestens 30 Minuten bei Tageslicht unterwegs sein, gern sportlich aktiv, um deine Abwehrkräfte bei jedem Wetter zu stärken.
Die Tage werden kürzer und die Abende länger, der Körper schüttet vermehrt Melatonin aus, ein schlafförderndes Hormon, welches bei Licht abgebaut wird. Das bedeutet, solange die Helligkeit fehlt, bleibt der Melatonin-Spiegel hoch und die Stimmung sinkt, dies fördert leider depressive Erkrankungen bzw. Schübe. Wir leiden wegen der geringen Sonneneinstrahlung und zudem wird zu wenig des lichtabhängigen Botenstoffes Serotonin, das stimmungsaufhellend wirkt, produziert. Die Serotoninproduktion kann unter anderem durch die Stimulation des Vagusnervs, als auch durch den Verzehr von Nüssen, Bananen und Schokolade (in Maßen) angeregt werden. Daher kommt auch der Heißhunger auf Süßes im Winterhalbjahr. Günstiger ist auf jeden Fall der Aufenthalt an der frischen Luft, auf dem Weg zur Arbeit oder zum Sport. Dies stärkt zugleich die Immunabwehr und kurbelt den Kreislauf an. Das Tageslicht hat in den Mittagsstunden eine Leistung bis zu 3000 Lux, hingegen im Innenraum findet man nur 100-300 Lux. Besonderer Beachtung sollte man nun den Tageslichtlampen (im Versandhandel zu finden) schenken, diese haben eine Leistung von 8000-10000 Lux. Dieser Lichtzufuhr sollten sich Menschen mit der Neigung zur Winterdepression täglich mindestens 30 Minuten unterziehen. Und es ist nicht nur angenehm hell, sondern es ist dem Tageslicht nachempfunden und sehr angenehm.
Einen günstigen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben leichtere sportliche Aktivitäten, gern in der Gemeinschaft, weil sie zusätzlich die sozialen Kontakte fördern und unser Immunsystem stimulieren. Als besonders wirksam gelten die Wellnessbehandlungen als auch Aktivitäten in Freizeitbädern. So kann ein Saunabesuch die Gesundheit stärken und Infekten vorbeugen. Selbst für die Nicht-Saunagänger gibt es heute das sogenannte Relaxe-Saunen, die nur bis 60 Grad heiß sind und mit Musik oder Lichtspielen eine angenehme Entspannung hervorrufen. Diese körperliche als auch mentale Entspannung beeinflusst positiv das Nervensystem und Immunsystem, und kann sich laut Studien aus der Psychoneuroimmunologie nachhaltig auf das Gesamt-Wohlbefinden auswirken.
Besonders hilfreich kann eine saisonale und regionale Ernährung sein. Diese Produkte enthalten die meisten Vitamine und Mineralstoffen, wenn die Produkte zeitnah und frisch zubereitet werden. Achte ebenfalls auf den täglichen Genuss von frischem Ingwer, frischen Zitrusfrüchten, die dir als Vitamin C-Bombe dienen. Oder bereite selber Kakao zu oder mache ein Bananen-Kakao-Dessert mit Datteln.
Wie kannst du dir Gutes tun? Sorge für dich, sorge für eine gute Stimmung, für positive Erlebnisse. Verabrede dich mit Freunde, kocht gemeinsam oder geht ins Kino. Genauso kann ein Herbstspaziergang im bunten Blätterwald gute Laune verbreiten. Lass deine Kinder bunte Blätter sammeln und bastelt daheim Blättergirlanden, die dann aufgehängt werden und ihren Zauber daheim verbreiten. Macht ein ganz besonderes Ereignis aus Halloween… Schafft selber Highlights, welche die Stimmung anheben. Mache einen Kuscheltag mit dicken Wollsocken, Wollpullover und Blick auf den Kamin oder auf deinen Lieblingsfilm.
Mag all dies nicht helfen, da du dich dauerhaft niedergeschlagen, antriebslos, verzagt, pessimistisch fühlst oder schnell ermüdest, dann kann dir ein Arzt oder Psychiater oder Heilpraktiker für Psychotherapie helfen.
Wenn du Fragen oder Anregungen zum Thema hast, stehe ich gern zur Verfügung.
Kerstin Bröcker
Im September 2024