In Krisenzeiten wie zBsp. in Folge der Corona Krise waren besonders viele Menschen gefährdet, psychisch zu erkranken, insbesondere an Angstzuständen/Angststörungen. Die Bevölkerung stand unter Druck, weil u.a. eine unzureichende Aufklärung und angstschürende Äußerungen von den Medien und Politik, den Verlust der Kontrolle der eigenen Gesundheit und die der Familie vorhersagten, und sich bei psychisch weniger resistenten Personen krankmachende Angstsymptome bzw. psychisch auffällige Verhaltensweisen zeigten.
Das Gefühl der Angst ist jedem bekannt, denn schon seit der Kindheit reagieren wir mit (einer gesunden) Angst auf gefährliche Situationen, um uns zu schützen. Wenn die Angst jedoch solche Ausmaße annimmt, dass das Denken und Handeln blockiert werden, dann spricht man von einer krankhaften Angst. Diese Form der Angst, die den Menschen lähmt und handlungsunfähig macht, kann nach längerer Zeit zerstörerisch wirken und so die Lebensfreude nehmen. Hinzukommen übersteigerte Reaktionen wie das Gefangen sein vor Angst, ohne eine mögliche Aktivität, so dass Betroffene sich zum Rückzug zwingen und dies führte insbesondere in der C-Krise bis zur sozialen Isolation! Die übermächtige Angst und Vorsicht vor der Ansteckung ist eine Form der Überreaktion.
In dieser Phase steigt die innere Erregung vor Angst deutlich an, so dass starke Unruhe, Zittern, Konzentrationsstörungen, Beklemmung im Herzraum, Atemnot und oft auch Platzangst bis hin zur Panikattacken folgen können. Solche Angstanfälle werden von vielfältigen psychischen und seelischen Symptomen begleitet. In diesem leidvollen Zustand werden soziale Kontakte fast unmöglich und der Angstzustand kann über die Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit des eigenen Lebens bis zu einer schweren Depression führen.
So zeigt sich bei Angsterkrankungen der Teufelskreis der Angst: Spontan-Ängste treten in sogenannten unverfänglichen Situationen auf, in denen die begleitenden körperlichen Symptome die Angst noch verstärken können. So entsteht der Teufelskreis der Angst: – nach dem Angsterlebnis – folgen körperliche Beschwerden – mit verstärkter Angst vor der Folgen – Gedanken kreisen um mögliche Gefahren/Erreger- und dies wiederholt sich mit der Folge, dass sich die Angstzustände verstärken.
Krankhafte Angst kann mit anderen psychischen Erkrankungen verbunden sein und auch als eigenständiges Krankheitsbild auftreten. Sehr häufig ist sie mit einer depressiven Erkrankung oder mit einer Anpassungsstörung mit depressiven Symptomen verbunden. Das Leben ist nicht mehr lebenswert und so stark eingeschränkt, dass die Patienten dringend psychologische Hilfe und psychotherapeutische Beratung benötigen.
Zum Verstehen des komplexen Themas der Ängste ist zu ergänzen, dass die Ängste auf psychischer und körperlicher Ebene auch für Sorgen, Befürchtungen und Alltagsstress im Job, mit Kindern oder in der Partnerschaft/Familie stehen und sich muskulär u.a. als Überspannung bzw. Überanstrengung bemerkbar machen. Der Einsatz von gezielten Entspannungsmethoden/-massagen hat sich bewährt und so kann beispielsweise der Vagusnerv als größter Bestandteil des Parasympathikus stimuliert werden, um für innere Ruhe und Ausgleich zu sorgen. Auch klassische oder Thailändische Massagen der Hals- und Rückenmuskulatur zählen dazu. Weitere erfolgreiche Entspannungstechniken zur Angst- und Stressbewältigung sind u.a. Yoga, Tai Chi, Qi Gong und Meditation. Als hilfreich bei Angstzuständen gelten neben einer unterstützenden Psychotherapie ebenso die Schreib-, Musik- und Bewegungstherapie.
Quelle: „Äztlicher Ratgeber Depression und Angst“ von Prof. Dr. Meyendorf und H. Kabza Wort & Bild Verlag
Kerstin Bröcker
Heilpraktikerin für Psychotherapie