Die Betroffenen klagen über das Ausgebranntsein, eine Erschöpfung, Schlafstörungen, Angst, unbewältigte Probleme, Konflikte, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Dauerstress im Job und zum Teil auch im privaten Bereich, wobei sich die Symptome nach längeren Phasen der Ruhe und Entspannung einstellen, so nach einem verlängerten Wochenende oder im Urlaub.
Der Körper zeigte bereits im Vorfeld erste Anzeichen und häufig sogenannte psychosomatische Symptome, für die es keine körperliche Ursache gibt. Für viele Menschen beginnt jetzt eine langjährige Suche – das sogenannte Doktorhopping, doch einen körperlichen Befund wird es meist nicht geben.
Was tun? Ohne Befund, das bedeutet auch keine Pillen, keine Medikamente…
Ist es nicht typisch in unserer Gesellschaft körperliche Symptome und Schmerzen mit Tabletten zu unterdrücken!
Der Mensch will einfach nicht fühlen, er verdrängt, er möchte seine Gesundheit wieder herstellen, ganz schnell, denn er muss wieder zur Arbeit, er muss funktionieren! Und so wird der Alltag weiterhin bewältigt. Und dann, kurze Zeit später ein neuer Konflikt, eine heftige Auseinandersetzung und alles schmerzt, das Symptom tritt wieder auf. Egal ob es das Hautjucken, Verspannungen im Hals- und Nackenbereich, Magen- und Darmprobleme, Kopfschmerzen oder akute Schlafstörungen oder ähnliches ist, die Ursache wurde nicht gesehen, nicht beachtet und bleibt bestehen.
Die Folgen von ungelösten Konflikten, Dauerstress, Krisen machen Betroffene körperlich zu schaffen. Der Körper warnt, warnt immer wieder. Das Problem wurde erneut verdrängt, die Ursache oder die Ursachen liegen tiefer, im Unbewussten? Und wer kann helfen?
Der Hausarzt erkennt, das hinter den geäußerten körperlichen Symptomen und neben Schlafstörungen, Antriebs-, Interessen- und Freudlosigkeit u.a. eine Depression oder Burn-out liegen kann. Er verweist den Patienten an einen Psychotherapeuten, Psychologen oder Heilpraktiker für Psychotherapie, der mögliche psychische Ursachen abklärt.
Werden dann in der Therapie die Ursachen offen gelegt und bearbeitet, erlernt der Patient neue Bewältigungsstrategien und Entspannungstechniken, um mit seinen Konflikten und seinem Alltag besser umzugehen. Das Ziel der therapeutischen Behandlung ist neben einer Ressourcenaktivierung, die Stärkung des Selbstwertes und alternative Handlungsmöglichkeiten, die die körperlichen Symptome abschwächen und verschwinden lassen.
Immer häufiger schreibt die Fach- und Tagespresse über die ständig steigende Anzahl psychischer Krankheiten, insbesondere über die Depression. So hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) veröffentlicht, dass sich die Depression bis 2020 zu einer der häufigsten Krankheiten entwickeln wird. Allein in Deutschland sollen ca. 4 Millionen Menschen betroffen sein, davon meistens Frauen. Die Gründe dafür sind vielfältig, neben der genetischen Disposition, der Doppelbelastung der Frau gibt es noch weitere mögliche Ursachen. (Quelle Freie Psychotherapie 01.2016)
Kerstin Bröcker
Heilpraktikerin für Psychotherapie